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Channel: Unsere Kinderwunsch Foren - Fehlgeburten Forum
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Wie kann ich mit diesem Schmerz umgehen? (1 antworten)

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Diese Woche Donnerstag kam meine Hebamme zu mir, ich hatte schon länge ein "komisches" Gefühl und bat sie, nach den Herztönen zu suchen. Sie fand keine, tastete den Bauch ab und schickte mich ins Krankenhaus, dort schallten nacheinander zwei Ärzte ohne auch nur einen Ton zu sagen. Mein komisches Gefühl wurde bestätigt, Emil unser zweiter Sohn, war gestorben, in der 19. Schwangerschaftswoche. Er entstand durch Kryo und ich wurde engmaschig, auch vom Pränatalzentrum untersucht, es war immer alles bestens. Ein großer, starker Junge.
Ich durfte an dem Abend nach Hause und als unser großer Sohn (17Monate) schlief, kam die Hebamme nochmal und wir redeten zu dritt (mit meinem Mann), wie es weiter geht. Wir wollten am nächsten Mittag in die Klinik, Oma und Opa kamen zum Aufpassen.
Um 11.30UHr waren wir in der Klinik, ein bekam ein Einzelzimmer und bekam gegen 13Uhr das erste Medikament, dass die Wehen auslösen sollte. Ich bekam recht schnell Schmerzen und die Fruchtblase platzte, danach nichts mehr, auch zwei weitere Gaben bewirkten nichts. Es sollte eine Pause bis Samstag früh um acht geben. Ich schickte meinen Mann nach Hause, lies mir eine Einschlaftablette geben und schlief tatsächlich gut ein, irgendwann wurde ich von einem Bauchkrampf wach, schaute auf die Uhr 02.08Uhr, drehte mich zur Seite und Emil war da! Ich war ganz alleine und stand unter Schock. Ich klingelte und sofort kam eine Schwester und eine Ärztin. Ich konnte meinen Mann anrufen, der sich sofort auf machte. Als er kam, war ich für den OP vorbereitet worden, die Plazenta löste sich einfach nicht und ich blutete extrem. Als ich die Wirkung der Narkose merkte, war ich dankbar, dass mein Kopf und mein Herz jetzt nicht mehr fühlen mussten. Die OP verlief gut, sodass ich schnell wieder auf Station war. Ich habe mich umgezogen, alle Sachen gepackt und dann wollten wir uns unseren Sohn ansehen! Er war so klein (17cm) und so niedlich, alles dran, einfach nur winzig. Mir fiel auch nicht auf, dass er Einblutungen im Nacken hatte und dass er mit 100gr viel zu leicht war. Er scheint gewachsen zu sein, aber nicht mehr zugenommen zu haben, denn man hätte ein Kind von 250-300gr erwartet. Er hatte keine Wahl, als zu den Sternen zu ziehen, irgendwas hat unser Sohn. Eine Obduktion wird es nicht geben, er soll seinen Frieden finden. Und er soll hier, gleich eine Straße weiter auf dem Friedhof beigesetzt werden.
Aber dieser Schmerz macht mich kaputt, ich habe ein gesundes Kind und bin dankbar dafür, jetzt mehr als vorher. Aber ich schaffe es nicht, ihn anzusehen, mich mit ihm zu beschäftigen. Zum Glück sind mein Mann, meine Mutter und Levis Opa für ihn da...weil ich echt nicht KANN!
Wann wird das besser?
Dann ist es so, dass mein Mann in einigen Wochen 50 wird, wir keine Bezuschussung der KK mehr für weitere Versuche bekommen...auch das macht mich so traurig.
Ich habe auch kein Anrecht auf Mutterschutz und muss theoretisch bald wieder auf der Arbeit parat stehen (war vorher im BV, weil ichmit kranken Kindern arbeite)...das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Ich habe noch nie so gelitten, mich so hilflos und verzweifelt gefühlt! Ich kann nicht essen, nicht trinken und bin obendrein noch eine Rabenmutter für meinen Sohn!

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