Ihr Lieben,
Silvester hatte ich einen positiven SST in den Händen und war total überrascht. Im 1. ÜZ hatte es eingeschlagen. Da ich 2012 bereits eine FG hatte und meine Tochter "erst" 2014 geboren wurde, dachten wir, dass es diesmal auch wieder länger dauern würde.
Ich war auch recht früh beim FA und erhielt Gelbkörperhormone. In 7+6 sahen wir auch das Herzchen schlagen.
Am Donnerstag sollten wir zur nächsten Untersuchung kommen. Mittwoch um 10:45 Uhr bekam ich eine Blutung und um 12.00 hatte ich einen Termin beim FA. Dort wurde meine Vermutung bestätigt (hatte ein ungutes Gefühl), dass unser Kleines seit 8+0 nicht mehr gewachsen war. So ganz genau kann man es ja nie sagen, aber wahrscheinlich hatte das Herzchen schon nach 1 Tag wieder aufgehört zu schlagen.
Ich wollte einen natürlichen Abgang und meine Gyn-Praxis ist die Beste, die ich kenne. Der Arzt, bei dem ich normalerweise nicht bin, war total mitfühlend und hat meinem Mann und mir erst mal Trost gespendet. Und mein Wunsch nach einem natürlichen Abgang wurde selbstverständlich akzeptiert.
Gestern, Freitag, um 5:00 Uhr bekam ich dann Schmerzen, die mich sehr an Wehen erinnerten. 2,5 Stunden und zum Schluss raus in immer kürzeren Abständen. Auf einmal merkte ich, wie ein Schwall Blut kam und lief schnell auf Toilette. Aber ich sah keine Frucht. Da ich so viel blutete, rief ich sofort in der Gyn-Praxis an und wurde mit einer Ärztin verbunden. Sie beruhigte mich erst mal und redete mir gut zu. Während des Gespräches kam mein Kleines. Ich hatte es auf dem Toilettenpapier und konnte es zur Seite nehmen.
Da ich 45 min. nicht von der Toilette konnte, da das Blut nur so floß, holten wir Hilfe (meine Schwiegermama), die auf unsere Tochter (18 Monate) aufpassen würde. Wir fuhren dann in die Notaufnahme ins KH und ich kam sofort auf die Gyn und zur Untersuchung. Es ging nicht alles ab, es waren noch Reste in der Gebärmutter, so dass ich zu allem Überfluss noch ausgeschabt werden musste. Ich wurde dann relativ schnell operiert und rein körperlich geht es mir nicht schlecht, bis auf Kopfschmerzen und Schwarz-Vor-Augen (ich nehme an, durch den Blutverlust)
Seelisch ist es komisch. Ich kann bis heute nicht richtig weinen - muss ich vielleicht auch nicht. Es kommen mir immer wieder Tränen und meine Stimmung ist ganz weit unten. Ich komm auch nicht dazu, wirklich zu trauern. Meine kleine Maus fordert mich ganz schön und weiß ja nicht, was da passiert ist - zum Glück.
Momentan sind mein Mann und die Kleine bei der Oma, damit ich etwas zur Ruhe komme. Ich will aber gar nicht zur Ruhe kommen, darum schreibe ich hier. Ich fühle mich einfach so schlecht.
- Ich habe eine gesunde Tochter. Darf ich überhaupt den Anspruch stellen, noch ein Kind zu wollen? Z.B. meine Schwester gestern. Sie hatte mit ihren Arb.kollegen über mich gesprochen (was ich nicht i.O. finde) und deren Kommentar war, man sollte dann vielleicht mit 1 gesunden Kind zufrieden sein.
Und der Bruder ihres Noch-Mannes hat jetzt ein Kind mit Gaumenspalte bekommen. Davor auch 2 FG und 1 gesundes Kind. Und da sieht man ja quasi, dass was mit den Genen nicht stimmt. 😕
Das alles erzählte sie mir gestern am Telefon, während ich im KH lag und ein paar Stunden davor mein kleines Baby verloren hatte.
Das ist wie ein Schlag ins Gesicht und gibt mir das Gefühl, meine gesunde Tochter war eher der pure Zufall und ich sollte mein Glück nicht weiter herausfordern.
- Dann lese ich von Leuten, die mehrere FG hatten und noch kein Kind haben - und dann denk ich mir wieder, was stell ich mich so an? Wenigstens hab ich ein Kind
- Ich werde im Juli 35, mein Mann im April 48 - d.h. wir können nicht einfach so mal 1-2 Jahre warten und es dann nochmal versuchen. Sind wir einfach zu alt? Sollten wir es sein lassen?
Ich fühle mich einfach so schuldig mit meinem weiteren Kinderwunsch. Als wir 2012 die 1. FG durchmachten und dann so lange nicht schwanger wurden, hatten wir schon mit dem Thema abgeschlossen, als wir doch im Dez. 13 einen pos. SST in den Händen hielten. Auch diese Schwangerschaft war schwierig und begann mit Blutungen. Aber nach ein paar Wochen waren diese weg und im August 14 hielt ich meinen Wonneproppen im Arm. Wir waren überglücklich. Die 1. Zeit war hart und ich dachte mir, nö, noch ein Kind ist zuviel.
Doch dann keimte der Kinderwunsch doch wieder auf und genau das werfe ich mir vor.
Warum bin ich mit 1 Kind nicht zufrieden?
Was stimmt bei uns nicht?
Ich bin so durcheinander und wäre am liebsten irgendwie für lange Zeit allein. Mich einfach vergraben und alleine sein. Das geht aber natürlich nicht. Das Leben geht weiter und meine Maus und auch mein Mann brauchen mich.
Entschuldigt diesen mega-Text - aber jetzt gehts mir schon besser.
Danke, wer´s bis hierher geschafft hat.
LG
lili_joy
Silvester hatte ich einen positiven SST in den Händen und war total überrascht. Im 1. ÜZ hatte es eingeschlagen. Da ich 2012 bereits eine FG hatte und meine Tochter "erst" 2014 geboren wurde, dachten wir, dass es diesmal auch wieder länger dauern würde.
Ich war auch recht früh beim FA und erhielt Gelbkörperhormone. In 7+6 sahen wir auch das Herzchen schlagen.
Am Donnerstag sollten wir zur nächsten Untersuchung kommen. Mittwoch um 10:45 Uhr bekam ich eine Blutung und um 12.00 hatte ich einen Termin beim FA. Dort wurde meine Vermutung bestätigt (hatte ein ungutes Gefühl), dass unser Kleines seit 8+0 nicht mehr gewachsen war. So ganz genau kann man es ja nie sagen, aber wahrscheinlich hatte das Herzchen schon nach 1 Tag wieder aufgehört zu schlagen.
Ich wollte einen natürlichen Abgang und meine Gyn-Praxis ist die Beste, die ich kenne. Der Arzt, bei dem ich normalerweise nicht bin, war total mitfühlend und hat meinem Mann und mir erst mal Trost gespendet. Und mein Wunsch nach einem natürlichen Abgang wurde selbstverständlich akzeptiert.
Gestern, Freitag, um 5:00 Uhr bekam ich dann Schmerzen, die mich sehr an Wehen erinnerten. 2,5 Stunden und zum Schluss raus in immer kürzeren Abständen. Auf einmal merkte ich, wie ein Schwall Blut kam und lief schnell auf Toilette. Aber ich sah keine Frucht. Da ich so viel blutete, rief ich sofort in der Gyn-Praxis an und wurde mit einer Ärztin verbunden. Sie beruhigte mich erst mal und redete mir gut zu. Während des Gespräches kam mein Kleines. Ich hatte es auf dem Toilettenpapier und konnte es zur Seite nehmen.
Da ich 45 min. nicht von der Toilette konnte, da das Blut nur so floß, holten wir Hilfe (meine Schwiegermama), die auf unsere Tochter (18 Monate) aufpassen würde. Wir fuhren dann in die Notaufnahme ins KH und ich kam sofort auf die Gyn und zur Untersuchung. Es ging nicht alles ab, es waren noch Reste in der Gebärmutter, so dass ich zu allem Überfluss noch ausgeschabt werden musste. Ich wurde dann relativ schnell operiert und rein körperlich geht es mir nicht schlecht, bis auf Kopfschmerzen und Schwarz-Vor-Augen (ich nehme an, durch den Blutverlust)
Seelisch ist es komisch. Ich kann bis heute nicht richtig weinen - muss ich vielleicht auch nicht. Es kommen mir immer wieder Tränen und meine Stimmung ist ganz weit unten. Ich komm auch nicht dazu, wirklich zu trauern. Meine kleine Maus fordert mich ganz schön und weiß ja nicht, was da passiert ist - zum Glück.
Momentan sind mein Mann und die Kleine bei der Oma, damit ich etwas zur Ruhe komme. Ich will aber gar nicht zur Ruhe kommen, darum schreibe ich hier. Ich fühle mich einfach so schlecht.
- Ich habe eine gesunde Tochter. Darf ich überhaupt den Anspruch stellen, noch ein Kind zu wollen? Z.B. meine Schwester gestern. Sie hatte mit ihren Arb.kollegen über mich gesprochen (was ich nicht i.O. finde) und deren Kommentar war, man sollte dann vielleicht mit 1 gesunden Kind zufrieden sein.
Und der Bruder ihres Noch-Mannes hat jetzt ein Kind mit Gaumenspalte bekommen. Davor auch 2 FG und 1 gesundes Kind. Und da sieht man ja quasi, dass was mit den Genen nicht stimmt. 😕
Das alles erzählte sie mir gestern am Telefon, während ich im KH lag und ein paar Stunden davor mein kleines Baby verloren hatte.
Das ist wie ein Schlag ins Gesicht und gibt mir das Gefühl, meine gesunde Tochter war eher der pure Zufall und ich sollte mein Glück nicht weiter herausfordern.
- Dann lese ich von Leuten, die mehrere FG hatten und noch kein Kind haben - und dann denk ich mir wieder, was stell ich mich so an? Wenigstens hab ich ein Kind
- Ich werde im Juli 35, mein Mann im April 48 - d.h. wir können nicht einfach so mal 1-2 Jahre warten und es dann nochmal versuchen. Sind wir einfach zu alt? Sollten wir es sein lassen?
Ich fühle mich einfach so schuldig mit meinem weiteren Kinderwunsch. Als wir 2012 die 1. FG durchmachten und dann so lange nicht schwanger wurden, hatten wir schon mit dem Thema abgeschlossen, als wir doch im Dez. 13 einen pos. SST in den Händen hielten. Auch diese Schwangerschaft war schwierig und begann mit Blutungen. Aber nach ein paar Wochen waren diese weg und im August 14 hielt ich meinen Wonneproppen im Arm. Wir waren überglücklich. Die 1. Zeit war hart und ich dachte mir, nö, noch ein Kind ist zuviel.
Doch dann keimte der Kinderwunsch doch wieder auf und genau das werfe ich mir vor.
Warum bin ich mit 1 Kind nicht zufrieden?
Was stimmt bei uns nicht?
Ich bin so durcheinander und wäre am liebsten irgendwie für lange Zeit allein. Mich einfach vergraben und alleine sein. Das geht aber natürlich nicht. Das Leben geht weiter und meine Maus und auch mein Mann brauchen mich.
Entschuldigt diesen mega-Text - aber jetzt gehts mir schon besser.
Danke, wer´s bis hierher geschafft hat.
LG
lili_joy