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Unser erstes Sternchen (2 Antworten)

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Hallo Ihr Lieben,

Wir haben uns heute von unserem ersten Sternchen verabschieden müssen und mir gehen gerade so viele Gedanken durch den Kopf.

Eigentlich hatte ich mich Anfang des Jahres bereits mit dem Gedanken angefreundet, kein 2. Kind mehr zu bekommen. Doch dann hat mein Mann doch noch einer ICSI zugestimmt. Leider konnte auf Grund einer Geberstimulation nicht direkt ein Transfer stattfinden und so habe ich erst am 28.6. ein Eisbärchen transferiert bekommen. An Transfer plus 10 war der Schwangerschaftstest blütenrein weiss und dann an TF+12 und 13 doch noch positiv zu werden. Ein Bluttest am vergangenen Dienstag (unsere Klinik rechnet das als 4+0, da der Transfer bereits nach 2 Tagen in der Kultur stattgefunden hat), ergab einen hCG von 120. So ganz konnte ich mich aber noch nicht freuen. Das kam erst am Freitag nachdem der Wert auf 740 angestiegen. Heute Mittag (4+5) setzten dann plötzlich Blutungen ein. So was passiert natürlich an einem Sonntag. Also bin ich in die Klinik gefahren. Ein Ultraschall zeigte eine Fruchthöhle von knapp 7mm (also zeitgerecht) und der hCG-Wert war auf 2260 angestiegen. Das einzig Beunruhigende war ein sehr niedriger Progesteron-Wart von gerade mal 10 (sollte bei mindestens 12 liegen). Also bekam ich zusätzlich zu den Zäpfchen, die ich eh 2 Mal am Tag nehme, eine Progesteron-Spritze und Tabletten verschrieben, und wurde nach hause geschickt. Gegen halb vier (wir sind Deutschland ein paar Stunden voraus) war die Blutung dann aber dennoch deutlich stärker und ich habe beim Abwischen eine Struktur gefunden, die verdächtig nach der Fruchtblase aussah. Also wieder zurück in die Klinik. Bei einem erneuten US konnte man noch eine leere Stelle in der GBM erkennen, die aber schon nicht mehr so klar wie nur wenige Stunden zuvor war. Gerade mal 10 Minuten später liess sich dies nicht mehr darstellen. hCG war ebenfalls bereits um 100 gesunken.
Was mich gerade so beschäftigt ist die Frage, ob man das nicht hätte verhindern können, wenn wir am Freitag Progesteron mitgemessen hätten. Ironischerweise haben die Blutungen jetzt nach der Spritze aufgehört. Und was mich richtig fertig macht ist, dass ich den Embryo (der Arzt hat bestätigt, dass es sich bei der Struktur um die Fruchtblase gahandelt hat) in einer Plastiktüte dabei hatte, und ihn einfach der Krankenschwester in die Hand gedrückt habe. Ich wusste einfach nicht, was ich noch damit machen sollte. Nun liegt er irgendwo in einem Mülleimer und wird mit dem anderen biologischen Müll entsorgt. Ich fühle mich, als hätte ich mein Kind einfach so weggeworfen. Erst habe ich es aus meiner GBM verbannt und dann achtlos weggeworfen. Aber ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte. Wir haben keinen Garten und zur Zeit auch keine Pflanzkuebel auf dem Balkon. Und die Frage, ob man das mit mehr Progesteron hätte verhindern können, geht mir immer wieder im Kopf herum. Andererseits war die Blutung keine Sturzblutung oder der gleichen und der Embryo hat sich offensichtlich einfach so abgelöst. Ich fühle mich gerade so leer und mache mir schreckliche Vorwürfe.
Die letzten Stunden, Tage, Wochen und Monate waren solch eine Achterbahnfahrt und ich bin ausgelaugt.
Ich weiss nicht, was ich mir jetzt für Antworten erhoffe. Ich glaube, dass war jetzt mehr therapeutisches Schreiben. Und ich bin mir nur allzu bewusst, das viele hier deutlich schwerere Schicksalsschläge hinter sich haben. Ich hoffe, ich habe niemanden durch meine Beitrag verletzt. Falls doch, dann sagt es mir bitte und ich lösche ihn umgehend.
Danke fuer's Lesen,
TucTuc

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