Liebe Leser, Leidgenossen, ...
bis jetzt hat mir immer der Mut gefehlt mich hier mitzuteilen.
Durch das Lesen habe ich gemerkt das es viele wie mich, uns gibt.
Vielleicht hilft meine Geschichte jemanden sich nicht so alleine und unverstanden zu fühlen. Und vielleicht hilft es mir aus dem Loch zu krabbeln in dem ich mich im Moment befinde.
Mein Mann und ich haben seit über 2 Jahren einen Kinderwunsch. Am Anfang haben wir es auf natürlichem Wege probiert. Leider ohne Erfolg. Da hatten wir uns noch eingeredet, dass es daran liegt das ich über 10 Jahre die Pille genommen hatte. Bei jeder Verschiebung meiner Periode habe ich einen Test gemacht und wurde jedes Mal sehr enttäuscht.
Mich hat das nach einer Zeit schon sehr mitgenommen. Mein Mann hat immer noch gesagt das wird schon.
Eine Freundin wurde schwanger, meine Chefin ... Und ich saß daneben.
Nach einem 3/4 Jahr habe ich mich an meinen Frauenarzt gewandt. Diese hat herausgefunden das ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe.
Grund gefunden und nachdem die Werte im Normalberereich waren, waren wir voller neuer Hoffnung. Aber nichts passierte.
Nach ein paar Monaten wurden wir an eine Kinderwunschklinik verwiesen.
Das Erstgespräch fand statt und dann das Gespräch zu den Testergebnissen. Es wurde nichts gefunden. Der Arzt sagte sie sind jung und gesund und am Stress (unsere Arbeitsstätten liegen 1 Std Fahrt einfach von unserem Wohnort weg) liegt es nicht. Sie können auf natürlichem Wege immer noch schwanger werden.
Bei mir war keine Erleichterung spürbar nur noch viel mehr???
Während wir auf die Ergebnisse gewartet hatten wurde meine Schwägerin schwanger. (nach ihrer Aussage wollte sie nie Kinder)
Ich war einfach nur traurig. Wollte sie nicht mit ihrem Babybauch sehen. Die Verwandtschaft hatte dafür kein Verständnis.
Nach ein paar Wochen starteten wir mit der 1. Insemination. Wir hatten Hoffnung das es mit dieser kleinen Unterstützung endlich klappen würde. Obwohl laut Arzt alles gut aussah, war der Versuch negativ.
Der nächste Rückschlag war da. Man hätte seinen Alltag auf die Termine in der Praxis ausgelegt, die Fahrten auf sich genommen, Ausreden für die Arbeit erfunden warum man später kommt, versucht positiv zu denken und nichts ...
Und wieder war da diese Enttäuschung, die Angst, die Frage ob man jemals das eigene Kind lachen sehen dürfte?
Mein Geburtstag kam. Der 31. und wie bereits an meinem 30. sagte mein Mann. An deinem nächsten Geburtstag sind wir zu dritt.
Ich kann das nicht mehr hören, beim nächsten Mal, sie sind jung und gesund, das wird schon noch...
Meine Einstellung war und ist eher negativ. Ich war immer schon Pessimist, aber es wurde immer schlimmer.
Mein Mann, meine Familie wollte das ich mir Hilfe suche. Ich lehnte ab und sagte das wird schon.
Im November entband eine Freundin und meine Schwägerin. alle freuten sich. Ich fragte mich weiter warum nicht wir?
Obwohl es keine Anzeichen gab hat man meine Eileiterdurchlässigkeit geprüft. Alles ok. Daran kann es auch nicht liegen.
Wir entschlossen und für die 2. Insemination. Wieder kein Erfolg. Neuer Abgrund.
Wir wollten das unsere Erfolgschancen stiegen und man neue Erkenntnisse gewinnt warum es nicht klappt. Der Arzt informierte uns über die Möglichkeit von IVF und riet uns alles zu überdenken. Er hatte immer noch die Hoffnung das es in unserem Weihnachtsurlaub auf natürlichem Wege klappen würde.
Wir entschieden uns im neuen Jahr mit IVF zu beginnen. Dies bedeutete eine noch härtere Belastungsprobe für unsere Beziehung. Streit, Stimmungsschwankungen, wenig Verlangen nach Zärtlichkeit...
2016 fing der Stress dann an. Die Praxis hatte 2 Monate geschlossen, wir haben standesamtlich geheiratet, unser Behandlungsplan wurde vergessen, mein Zyklus kam zu falschen Zeit.
Nach langem hin und her mit Praxis und Krankenkasse konnten wir im März starten.
Trotz der vielen Spritzen und anderen Medikamente waren es nur wenige Follikel die herangereift sind. Ich war niedergeschlagen. Kaum mehr als ich ohne Stimulation hatte und dafür diese Qual?
Man könnte 3 Eizellen entnehmen. 2 haben sich gut entwickelt und konnten eingesetzt werden. Das Hoffen fing an. Ich blutete bereits vor dem Test. Wir waren niedergeschlagen und traurig.
Nach einem Zyklus Pause der neue Versuch.Diesmal andere Medikamente. Mein Körper reagierte besser.
Alles sah sehr gut aus und der Arzt hatte große Hoffnung. Ich wollte auch hoffen, war aber skeptisch. Die vielen Schwangeren in der Arbeit zu sehen viel mir schwer.
Während unseres 2. Versuches hatten wir uns nun endlich entschieden umzuziehen. Ich kündigte, unabhängig von unserem Versuch, endlich meine Arbeit um im Herbst mit meinem Mann an seinen Arbeitsort zu ziehen. Eine große Erleichterung für unser Sozialleben. Das Fahren hat ein Ende.
In der Arbeit kamen nur Fragen, ob ich wohl schwanger sei und warum denn nicht darauf warten und nicht kündigen. Ich konnte es nicht mehr hören.
Meinem Mann fiel es zunehmend schwerer wenn der nächste Kollege in seinem Alter erzählte er wird Papa.
Zurück zu unserem 2. Versuch. Alles sah gut aus. Genügend Eizellen, mein Körper reagierte gut. Alles sehr gut und 2 Eizellen wurden transferiert. Keine Spritzen mehr gekühlt zu Feiern mitnehmen um sich nicht ganz auszugrenzen. Kein Unverständnis von Freunden warum man um 8 spritzen muss und nicht helfen kann.
Danach ging es mit den Medikamenten in den Urlaub. Meine Periode blieb aus. Ich traute mich nicht zu freuen, hatte Angst. Mein Mann war überzeugt es hat geklappt.
Nach dem Urlaub, der Test war positiv. Der HCG Wert sehr gut.
Endlich nach über 2 Jahren durften wir uns freuen. Die Angst war weiterhin da.
Wir freuten uns auf unsere neue Wohnung mit Kinderzimmer. Haben uns getraut schon einmal nach Babysachen zu stöbern. Fingen an mit unserem Kleinserl zu sprechen. Malten uns die Zukunft zu dritt aus.
Nach ein paar Tagen hatte ich Schmerzen in der Leiste und am Bein. Wir fuhren ins Krankenhaus. HCG Wert gestiegen, noch keine Fruchtblase erkennbar.
Schmerzen im Bein war Überanstrengung, wahrscheinlich vom vielen Auto fahren.
Nach dem Wochenende leichter bräunlicher Ausfluss. Laut Krankenhaus alles ok.
Am Mittwoch wurde es schlimmer. Der Fraunarzt konnte nichts erkennen, Schleimhaut sah sehr gut aus, aber immer noch keine Fruchtblase.
Sie haben mir Unterlagen gegeben und schon den Mutterpass vorbereitet. Diesen sollte ich bekommen wenn die Laborergebnisse vorliegen.
Der Arzt erwähnte das erste Mal das etwas nicht stimmen könnte.
Nach einer Zeit wurden die Blutungen schlimmer wir führen ins Krankenhaus. Nichts negatives erkennbar. Nach einer Stunde hatten wir das Ergebnis des Bluttests. Der Wert war im Keller.
Wir hatten unser Wunschkind am 20.7. kurz vor der 7. Woche verloren.
Trauer, Leere machte sich breit. Und diese Fragen. Warum wir? Habe ich etwas falsch gemacht? Werden wir jemals wieder schwanger? Werden unsere 2 Eizellen das auftauen überleben? Wird der Schmerz irgendwann aufhören, die Angst weniger?
Während ich hier schreibe weine ich. Ich kann es einfach nicht verstehen.
Nicht die Familien auf der Straße sehen, nicht die Ratschläge ertragen, nicht die Vorstellung daran ertragen das eine Freundin in der 12. Woche ist und sofort schwanger wurde ...
Der Arzt im Kiwuzentrum hatte keine Erklärung. Er hätte das nicht gedacht weil alles so gut aussah und die Werte gut waren. Aber die Natur wüsste was sie macht und das es ja schon mal gut wäre das ich schwanger geworden bin.
Mir hilft das leider nicht.
Mein Mann ist auch noch traurig aber er hat neue Hoffnung und kann nicht zuschauen wie ich so traurig bin.
Nachdem meine Mama und er lange gebohrt haben, habe ich einen Termin für eine psych. Beratung ausgemacht. Mal schauen.
Meine Geschichte ist hiermit erstmals zu Ende. Natürlich hoffe ich das nach diesem Loch auch irgendwo die Sonne hervorkommt und für mich, uns alle (mit dem gleichen Schmerz, Trauer) scheint!
bis jetzt hat mir immer der Mut gefehlt mich hier mitzuteilen.
Durch das Lesen habe ich gemerkt das es viele wie mich, uns gibt.
Vielleicht hilft meine Geschichte jemanden sich nicht so alleine und unverstanden zu fühlen. Und vielleicht hilft es mir aus dem Loch zu krabbeln in dem ich mich im Moment befinde.
Mein Mann und ich haben seit über 2 Jahren einen Kinderwunsch. Am Anfang haben wir es auf natürlichem Wege probiert. Leider ohne Erfolg. Da hatten wir uns noch eingeredet, dass es daran liegt das ich über 10 Jahre die Pille genommen hatte. Bei jeder Verschiebung meiner Periode habe ich einen Test gemacht und wurde jedes Mal sehr enttäuscht.
Mich hat das nach einer Zeit schon sehr mitgenommen. Mein Mann hat immer noch gesagt das wird schon.
Eine Freundin wurde schwanger, meine Chefin ... Und ich saß daneben.
Nach einem 3/4 Jahr habe ich mich an meinen Frauenarzt gewandt. Diese hat herausgefunden das ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe.
Grund gefunden und nachdem die Werte im Normalberereich waren, waren wir voller neuer Hoffnung. Aber nichts passierte.
Nach ein paar Monaten wurden wir an eine Kinderwunschklinik verwiesen.
Das Erstgespräch fand statt und dann das Gespräch zu den Testergebnissen. Es wurde nichts gefunden. Der Arzt sagte sie sind jung und gesund und am Stress (unsere Arbeitsstätten liegen 1 Std Fahrt einfach von unserem Wohnort weg) liegt es nicht. Sie können auf natürlichem Wege immer noch schwanger werden.
Bei mir war keine Erleichterung spürbar nur noch viel mehr???
Während wir auf die Ergebnisse gewartet hatten wurde meine Schwägerin schwanger. (nach ihrer Aussage wollte sie nie Kinder)
Ich war einfach nur traurig. Wollte sie nicht mit ihrem Babybauch sehen. Die Verwandtschaft hatte dafür kein Verständnis.
Nach ein paar Wochen starteten wir mit der 1. Insemination. Wir hatten Hoffnung das es mit dieser kleinen Unterstützung endlich klappen würde. Obwohl laut Arzt alles gut aussah, war der Versuch negativ.
Der nächste Rückschlag war da. Man hätte seinen Alltag auf die Termine in der Praxis ausgelegt, die Fahrten auf sich genommen, Ausreden für die Arbeit erfunden warum man später kommt, versucht positiv zu denken und nichts ...
Und wieder war da diese Enttäuschung, die Angst, die Frage ob man jemals das eigene Kind lachen sehen dürfte?
Mein Geburtstag kam. Der 31. und wie bereits an meinem 30. sagte mein Mann. An deinem nächsten Geburtstag sind wir zu dritt.
Ich kann das nicht mehr hören, beim nächsten Mal, sie sind jung und gesund, das wird schon noch...
Meine Einstellung war und ist eher negativ. Ich war immer schon Pessimist, aber es wurde immer schlimmer.
Mein Mann, meine Familie wollte das ich mir Hilfe suche. Ich lehnte ab und sagte das wird schon.
Im November entband eine Freundin und meine Schwägerin. alle freuten sich. Ich fragte mich weiter warum nicht wir?
Obwohl es keine Anzeichen gab hat man meine Eileiterdurchlässigkeit geprüft. Alles ok. Daran kann es auch nicht liegen.
Wir entschlossen und für die 2. Insemination. Wieder kein Erfolg. Neuer Abgrund.
Wir wollten das unsere Erfolgschancen stiegen und man neue Erkenntnisse gewinnt warum es nicht klappt. Der Arzt informierte uns über die Möglichkeit von IVF und riet uns alles zu überdenken. Er hatte immer noch die Hoffnung das es in unserem Weihnachtsurlaub auf natürlichem Wege klappen würde.
Wir entschieden uns im neuen Jahr mit IVF zu beginnen. Dies bedeutete eine noch härtere Belastungsprobe für unsere Beziehung. Streit, Stimmungsschwankungen, wenig Verlangen nach Zärtlichkeit...
2016 fing der Stress dann an. Die Praxis hatte 2 Monate geschlossen, wir haben standesamtlich geheiratet, unser Behandlungsplan wurde vergessen, mein Zyklus kam zu falschen Zeit.
Nach langem hin und her mit Praxis und Krankenkasse konnten wir im März starten.
Trotz der vielen Spritzen und anderen Medikamente waren es nur wenige Follikel die herangereift sind. Ich war niedergeschlagen. Kaum mehr als ich ohne Stimulation hatte und dafür diese Qual?
Man könnte 3 Eizellen entnehmen. 2 haben sich gut entwickelt und konnten eingesetzt werden. Das Hoffen fing an. Ich blutete bereits vor dem Test. Wir waren niedergeschlagen und traurig.
Nach einem Zyklus Pause der neue Versuch.Diesmal andere Medikamente. Mein Körper reagierte besser.
Alles sah sehr gut aus und der Arzt hatte große Hoffnung. Ich wollte auch hoffen, war aber skeptisch. Die vielen Schwangeren in der Arbeit zu sehen viel mir schwer.
Während unseres 2. Versuches hatten wir uns nun endlich entschieden umzuziehen. Ich kündigte, unabhängig von unserem Versuch, endlich meine Arbeit um im Herbst mit meinem Mann an seinen Arbeitsort zu ziehen. Eine große Erleichterung für unser Sozialleben. Das Fahren hat ein Ende.
In der Arbeit kamen nur Fragen, ob ich wohl schwanger sei und warum denn nicht darauf warten und nicht kündigen. Ich konnte es nicht mehr hören.
Meinem Mann fiel es zunehmend schwerer wenn der nächste Kollege in seinem Alter erzählte er wird Papa.
Zurück zu unserem 2. Versuch. Alles sah gut aus. Genügend Eizellen, mein Körper reagierte gut. Alles sehr gut und 2 Eizellen wurden transferiert. Keine Spritzen mehr gekühlt zu Feiern mitnehmen um sich nicht ganz auszugrenzen. Kein Unverständnis von Freunden warum man um 8 spritzen muss und nicht helfen kann.
Danach ging es mit den Medikamenten in den Urlaub. Meine Periode blieb aus. Ich traute mich nicht zu freuen, hatte Angst. Mein Mann war überzeugt es hat geklappt.
Nach dem Urlaub, der Test war positiv. Der HCG Wert sehr gut.
Endlich nach über 2 Jahren durften wir uns freuen. Die Angst war weiterhin da.
Wir freuten uns auf unsere neue Wohnung mit Kinderzimmer. Haben uns getraut schon einmal nach Babysachen zu stöbern. Fingen an mit unserem Kleinserl zu sprechen. Malten uns die Zukunft zu dritt aus.
Nach ein paar Tagen hatte ich Schmerzen in der Leiste und am Bein. Wir fuhren ins Krankenhaus. HCG Wert gestiegen, noch keine Fruchtblase erkennbar.
Schmerzen im Bein war Überanstrengung, wahrscheinlich vom vielen Auto fahren.
Nach dem Wochenende leichter bräunlicher Ausfluss. Laut Krankenhaus alles ok.
Am Mittwoch wurde es schlimmer. Der Fraunarzt konnte nichts erkennen, Schleimhaut sah sehr gut aus, aber immer noch keine Fruchtblase.
Sie haben mir Unterlagen gegeben und schon den Mutterpass vorbereitet. Diesen sollte ich bekommen wenn die Laborergebnisse vorliegen.
Der Arzt erwähnte das erste Mal das etwas nicht stimmen könnte.
Nach einer Zeit wurden die Blutungen schlimmer wir führen ins Krankenhaus. Nichts negatives erkennbar. Nach einer Stunde hatten wir das Ergebnis des Bluttests. Der Wert war im Keller.
Wir hatten unser Wunschkind am 20.7. kurz vor der 7. Woche verloren.
Trauer, Leere machte sich breit. Und diese Fragen. Warum wir? Habe ich etwas falsch gemacht? Werden wir jemals wieder schwanger? Werden unsere 2 Eizellen das auftauen überleben? Wird der Schmerz irgendwann aufhören, die Angst weniger?
Während ich hier schreibe weine ich. Ich kann es einfach nicht verstehen.
Nicht die Familien auf der Straße sehen, nicht die Ratschläge ertragen, nicht die Vorstellung daran ertragen das eine Freundin in der 12. Woche ist und sofort schwanger wurde ...
Der Arzt im Kiwuzentrum hatte keine Erklärung. Er hätte das nicht gedacht weil alles so gut aussah und die Werte gut waren. Aber die Natur wüsste was sie macht und das es ja schon mal gut wäre das ich schwanger geworden bin.
Mir hilft das leider nicht.
Mein Mann ist auch noch traurig aber er hat neue Hoffnung und kann nicht zuschauen wie ich so traurig bin.
Nachdem meine Mama und er lange gebohrt haben, habe ich einen Termin für eine psych. Beratung ausgemacht. Mal schauen.
Meine Geschichte ist hiermit erstmals zu Ende. Natürlich hoffe ich das nach diesem Loch auch irgendwo die Sonne hervorkommt und für mich, uns alle (mit dem gleichen Schmerz, Trauer) scheint!