Mein Mann und ich haben seit gut 6,5 Jahren versucht auf normalem Weg ein Kind zu bekommen. Ende letzten Jahres suchten wir nun doch endlich eine Kinderwunschklinik auf und entschieden uns für eine Behandlung. Leider sind wir nun schon Selbstzahler (Mann ü50) und es kam auch nur eine ICSI in Frage. Die Eizellausbeute war nicht so berauschend und trotzdem hatten sich 2 Blastos entwickelt. Anfang des Jahres starteten wir nun und unsere Freude war riesig..gleich der erste Versuch hatte geklappt. Nachdem dann auch endlich das erste Trimester überstanden war atmete auch ich endlich etwas auf. Ich lies dennoch den Harmony-Test machen. Der erste war gar nicht auswertbar...beim 2. Versuch wurde mir telefonisch die Schockdiagnose Trisomie 18 entgegen geschmettert. Meine FA machte direkt einen Termin zur Pränataldiagnostik aus und schon am nächsten Tag hatte ich den Termin. Mein Mann und ich schauten nur auf den US und sahen wie sich unser Kind bewegt. Die Ärztin schallte gut 30 min und meinte es sind schon deutliche Merkmale zu erkennen und wir sollten die Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Alle rieten uns von Anfang an zu einem Abbruch, da die Kleine in der 18.ssw wohl noch keine Schmerzen spüren. 4 Tage später kam dann der Schnelltest und das letzte Fünkchen Hoffnung verschwand. Ich saß dann ein paar Tage später bei meiner FA und wir machten die Papiere für den Abbruch fertig. Mein Mann und ich hatten wirklich ausführlich im Internet recherchiert was die Krankheit bedeutet und was auf unser Kind zukommen würde. Uns war immer klar das wir unserer kleinen Maus jeglichen Schmerz nehmen möchten..selbst wenn es jetzt das vorzeitige Loslassen bedeuten würde. Ich stehe auch heute noch hinter dieser schmerzvollen Entscheidung und würde sie jederzeit wieder so treffen..aus Liebe zu meinem Kind.
Mein Mann und ich hatten schon seit längerem vor zu heiraten und machten im März den Termin fürs Standesamt am 01.06. 2017 aus..da war die Welt noch in Ordnung.
Der Termin für das Klinikum war am 02.06. 2017, wir haben den Termin für die Hochzeit dennoch nicht verschoben weil wir noch als "Familie" in die Ehe gehen wollten.
Am 02.06. ging es dann ins Klinikum wo man 4 Tage mit Cytotec versuchte die Wehen einzuleiten. Nix passierte..mein Körper wollte die Kleine nicht hergeben. Ich bekam dann für 12 Stunden einen Ballonkatether, der mir am nächsten morgen wieder entfernt wurde. Dann wurde mir ein Hormontampon eingesetzt..wieder nichts. Zu guter Letzt hat man mir am 7.6. gegen 15 Uhr dann auf sehr schmerzvolle Art und Weise die Fruchtblase zerstochen. Ich kam wieder aufs Zimmer und durfte nicht mehr aufstehen. Die Wehen blieben dennoch aus.
Dann abends gegen 20.30Uhr fuhr man mich in den Kreissaal... und genau da realisierte ich erst wirklich, es wird ein Abschied für immer.
Ich kam an den Wehentropf ..es zeigte Wirkung. Die Hebamme war superlieb und die Auszubildene wich mir nicht von der Seite und atmete mit mir. 2 Stunden später waren die Wehen weg. Es wurde ein US gemacht wo man sah das meine kleine Tochter schon im Geburtskanal war. Sie sagten das Herz würde schon nicht mehr schlagen. In dem Moment war ich so erleichert...heute schäme ich mich dafür zutiefst.
Aber erst da konnte ich wirklich loslassen (oder mein Körper), die Ärztin holte sie dann mit mein Zutun aus mir. Und so wurde sie 22.54 Uhr geboren um niemals zu leben. Selbst die Ärztin weinte mit uns, weil alles halt auch so lange gedauert hat..und natürlich auch um unsere Tochter. Sie schauten sie kurz an und brachten sie uns dann. Sie war so winzig..aber doch auch schon fertig entwickelt. Wie ein kleiner Engel..sie sah auch als wäre sie friedlich entschlafen.
Am nächsten Tag haben wir sie frühs noch einmal sehen wollen bevor wir fluchtartig das KH verlassen haben.
Die nächsten 2 Wochen habe ich nur geweint. Das Unverständnis was uns von manchen Leuten entgegengebracht wird macht es nicht leichter. Einige sehen es als noch gar "keinen Menschen" andere meinen " naja der Ofen ist ja warm, das klappt bestimmt bals wieder" bis hin zu Aussagen " in eurem Alter braucht ihr euch nicht wundern wenn ihr ein behindertes Kind bekommt".
Wir haben uns eine Bescheinigung beim Standesamt geholt, das unsere Jasmin nie vergessen wird. Das wird sie eh nicht, zumindest nicht von uns. Aber wir wollten sie einfach im Stammbuch mit drin haben..da wo sie hingehört. Das hat mir ein kleines Stück Frieden gegeben.
Seit Anfang dieser Woche gehe ich nun wieder arbeiten, was mir auch etwas Ablenkung beschert. Aber seit genau Anfang dieser Woche kann ich auch kaum noch schlafen. Ich wälze mich Nacht für Nacht von einer Seite auf die andere und träume nur von diesen schrecklichen Ereignis. Wie sagt man so schön? Was man tagsüber erfolgreich verdrängt holt einen in der Nacht ein. Das trifft es eigentlich ganz gut. Nun habe ich mir von meinem Hausarzt Schlaftabletten verschreiben lassen die nicht wirken und fühle mich jeden Tag wie gerädert, ohne jegliche Antriebskraft.
Ich weiß auch einfach nicht wie ich meinen Blick aus der Vergangenheit in die Gegenwart bzw. Zukunft lenken soll.
Ich sehe auf Arbeit ( ich arbeite in einem Discounter) so viele Schwangere oder Mütter mit Kleinkindern, da bleibt mir jedes Mal der Atem weg. Ich hatte mich so sehr auf dieses ersehnte Kind gefreut.
In ferner Zukunft werden wir vllt. erneut versuchen mit Behandlung doch noch ein Erdenkind zu bekommen. Einen "Eisbär" haben wir ja noch. Aber wer sagt mir das er nicht auch diese Chromosomenstörung hat? Ich weiß, eine Garantie auf ein gesundes Kind kann keiner geben...
Mein Mann und ich hatten schon seit längerem vor zu heiraten und machten im März den Termin fürs Standesamt am 01.06. 2017 aus..da war die Welt noch in Ordnung.
Der Termin für das Klinikum war am 02.06. 2017, wir haben den Termin für die Hochzeit dennoch nicht verschoben weil wir noch als "Familie" in die Ehe gehen wollten.
Am 02.06. ging es dann ins Klinikum wo man 4 Tage mit Cytotec versuchte die Wehen einzuleiten. Nix passierte..mein Körper wollte die Kleine nicht hergeben. Ich bekam dann für 12 Stunden einen Ballonkatether, der mir am nächsten morgen wieder entfernt wurde. Dann wurde mir ein Hormontampon eingesetzt..wieder nichts. Zu guter Letzt hat man mir am 7.6. gegen 15 Uhr dann auf sehr schmerzvolle Art und Weise die Fruchtblase zerstochen. Ich kam wieder aufs Zimmer und durfte nicht mehr aufstehen. Die Wehen blieben dennoch aus.
Dann abends gegen 20.30Uhr fuhr man mich in den Kreissaal... und genau da realisierte ich erst wirklich, es wird ein Abschied für immer.
Ich kam an den Wehentropf ..es zeigte Wirkung. Die Hebamme war superlieb und die Auszubildene wich mir nicht von der Seite und atmete mit mir. 2 Stunden später waren die Wehen weg. Es wurde ein US gemacht wo man sah das meine kleine Tochter schon im Geburtskanal war. Sie sagten das Herz würde schon nicht mehr schlagen. In dem Moment war ich so erleichert...heute schäme ich mich dafür zutiefst.
Aber erst da konnte ich wirklich loslassen (oder mein Körper), die Ärztin holte sie dann mit mein Zutun aus mir. Und so wurde sie 22.54 Uhr geboren um niemals zu leben. Selbst die Ärztin weinte mit uns, weil alles halt auch so lange gedauert hat..und natürlich auch um unsere Tochter. Sie schauten sie kurz an und brachten sie uns dann. Sie war so winzig..aber doch auch schon fertig entwickelt. Wie ein kleiner Engel..sie sah auch als wäre sie friedlich entschlafen.
Am nächsten Tag haben wir sie frühs noch einmal sehen wollen bevor wir fluchtartig das KH verlassen haben.
Die nächsten 2 Wochen habe ich nur geweint. Das Unverständnis was uns von manchen Leuten entgegengebracht wird macht es nicht leichter. Einige sehen es als noch gar "keinen Menschen" andere meinen " naja der Ofen ist ja warm, das klappt bestimmt bals wieder" bis hin zu Aussagen " in eurem Alter braucht ihr euch nicht wundern wenn ihr ein behindertes Kind bekommt".
Wir haben uns eine Bescheinigung beim Standesamt geholt, das unsere Jasmin nie vergessen wird. Das wird sie eh nicht, zumindest nicht von uns. Aber wir wollten sie einfach im Stammbuch mit drin haben..da wo sie hingehört. Das hat mir ein kleines Stück Frieden gegeben.
Seit Anfang dieser Woche gehe ich nun wieder arbeiten, was mir auch etwas Ablenkung beschert. Aber seit genau Anfang dieser Woche kann ich auch kaum noch schlafen. Ich wälze mich Nacht für Nacht von einer Seite auf die andere und träume nur von diesen schrecklichen Ereignis. Wie sagt man so schön? Was man tagsüber erfolgreich verdrängt holt einen in der Nacht ein. Das trifft es eigentlich ganz gut. Nun habe ich mir von meinem Hausarzt Schlaftabletten verschreiben lassen die nicht wirken und fühle mich jeden Tag wie gerädert, ohne jegliche Antriebskraft.
Ich weiß auch einfach nicht wie ich meinen Blick aus der Vergangenheit in die Gegenwart bzw. Zukunft lenken soll.
Ich sehe auf Arbeit ( ich arbeite in einem Discounter) so viele Schwangere oder Mütter mit Kleinkindern, da bleibt mir jedes Mal der Atem weg. Ich hatte mich so sehr auf dieses ersehnte Kind gefreut.
In ferner Zukunft werden wir vllt. erneut versuchen mit Behandlung doch noch ein Erdenkind zu bekommen. Einen "Eisbär" haben wir ja noch. Aber wer sagt mir das er nicht auch diese Chromosomenstörung hat? Ich weiß, eine Garantie auf ein gesundes Kind kann keiner geben...