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Channel: Unsere Kinderwunsch Foren - Fehlgeburten Forum
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Natürliche Fehlgeburt (3 Antworten)

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Guten morgen liebe Forumsmitglieder,

ich bin neu im Forum. Bitte verzeiht, dass ich daher noch nicht ganz genau mit allen Regeln vertraut bin. Ihr könnt mich gern auf Gepflogenheiten hinweisen. Seit geraumer Zeit verfolge ich das Geschehen hier als stiller Leser und habe mit gebangt und mich mit gefreut. Nun gehöre ich leider auch zu den Sternenkindmamas und hoffe mich mit euch austauschen zu können. Im Alltag fällt der Umgang noch schwer- so manch lieb gemeintes Wort verletzt derzeit eher noch als dass es ein Trost ist. Zu meiner Geschichte :

Wir versuchen seit 2,5 Jahren schwanger zu werden. Nachdem es nicht klappen wollte, haben wir uns näher untersuchen lassen. Die Diagnose war erst einmal ein Schlag für uns: ich habe wohl für mein Alter zu wenig Eizellen ( was derzeit aber noch kein Problem darstellt) , das Spermiogramm meines Partners isr wegen eines Gendefektes sehr schlecht ( nur 2 Mio, 1 % schnell beweglich, 10 % langsam). Unsere Chancen auf eine Schwangerschaft auf natürlichen Weg sind also schlecht.

Ich hatte mich damit arrangiert, dass wir uns in Behandlung eines Kinderwunschzentrum begeben müssen. In drei Monaten steht unsere lang geplante Hochzeit an. Danach sollte es endlich losgehen.

Am Karfreitag auf einmal ein Wunder. Schwach positiver Schwangerschaftstest. Ich konnte es nicht glauben. Mein Partner war verhalten. Erstmal abwarten was der Arzt sagt und in den ersten 12 Wochen kann viel passieren. Er sollte leider recht behalten. Die Schwangerschaftssymptome kamen heftig. Es folgten 3 Wochen psychische Zerreißprobe. Schmierblutungen, Gelbkörperhormon , im Ultraschall keine Fruchthöhle sichtbar. Es wird wohl nichts. Der HCG-WERT stieg. Nachdem man uns auf eine Fehlgeburt vorbereitet hatte -wieder Hoffnung: Die Fruchthöhle war sichtbar. Nach erneuten 10 Tagen, am 12.05. die gefürchteten Worte meines Arztes: Ihre Schwangerschaft ist leider nicht intakt. Sie haben ein "Windei". Vielleicht erledigt die Natzr das am Wochenende , dann bleibt Ihnen die OP erspart. Es folgten Termin beim Klinikum und beim Anästhesisten. Geplanter Termin am 15.05. Ich konnte es nicht realisieren. Keine Zeit zu weinen, erstmal funktionieren. Nach Absetzung der Medikamente fingen Samstag die Blutungen an, nachts stand ich vor Schmerzen auf, nach 2 Stunden hatte sich die Fruchthülle gelöst.Mein Traum spülte die Toilettenspülung weg. Die nächsten Stunden stand ich unter Schock. Die OP blieb mir erspart, aber ich kämpfe immer noch mit Nachwehen.

Der seelische Schmerz ist schlimmer. Ich weine nur noch-weis noch nicht wie ich ab nächsten Montag wieder auf Arbeit funktionieren soll. Ich bin derzeit noch arbeitsunfähig geschrieben. Ich spüre soviel Leere, Traurigkeit und gleichzeitig Wut. Ich frage mich, warum uns bei soviel Chancenlosigkeit so ein Wunder geschenkt wurde, um es dann von uns zu nehmen. Nach langem Warten dieses Glück und dann ist es von einer Sekunde zur nächsten vorbei . Ich kann gerade keine schwangeren Frauen und kleine Kinder anschauen, ohne in Tränen auszubrechen. Es War ein Wunder - aber es sollte unser Kind sein. Die gut gemeinten Worte " Beim nächsten Mal klappt es bestimmt", " es wäre ja nicht lebensfähig gewesen" ,;" es war ja noch gar nichts da" machen mich wütend und unendlich traurig.

Gleichzeitig empfinde ich Wut auf meinen Partner. Ihn nimmt der Verlust nicjt sehr mit- er ist da rational. Es War für ihn nun mal noch kein Menschlein. Und das Risiko war nun mal da.Für ihn ist es nur schlimm,;wen er sieht wie sehr ich leide. Ich kann ihm nicht verwehren, dass er so denkt und fühlt. Aber ich spüre Wut,;dass er einfach in den Alltag zurückkehren kann, dass er keinen Verlust empfindet, dass er einfach weiter machen kann wie bisher. Er kann nichts dafür -aber ich habe Angst dass es unserer Beziehung schadet.

Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Dank eurer Berichte weiß ich,;es geht weiter. Ich schäme mich fast für meine Trauer, wenn ich lese wie viel schlimmeres einige hier schon erlebt haben. Eigentlich müsste ich da stark sein und mich nicht so gehen lassen. Aber derzeit bin Ich einfach verzweifelt.

Danke, dass ich meine Gefühle endlich loswerden durfte. In meine Umgebung stoße ich teilweise auf Unverständnis.

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